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Wis­senshap­pen des Monats: 🌱 Pro­teine neu denken – Vielfalt statt Einseitigkeit

Hast du dich schon ein­mal gefragt, warum wir beim The­ma Eiweiß fast automa­tisch an Fleisch, Milch oder Eier denken? Dabei kön­nen pflan­zliche Eiweißquellen längst mithal­ten – Sojabohnen, Lin­sen, Kichererb­sen oder Lupinen liefern ähn­lich viel Pro­tein wie tierische Pro­duk­te, oft sog­ar mit einem Extra an Bal­last­stof­fen und Vitaminen.

Ein weit­er­er Vorteil: Ihr ökol­o­gis­ch­er Fußab­druck ist deut­lich klein­er. Während die Pro­duk­tion von Fleisch mit hohem Ressourcenver­brauch und Treib­haus­gase­mis­sio­nen ver­bun­den ist, schnei­den Hülsen­früchte oder Sojapro­duk­te wesentlich kli­mafre­undlich­er ab. Wer häu­figer zu diesen Lebens­mit­teln greift, schont also nicht nur seine Gesund­heit, son­dern auch die Umwelt.

Ger­ade deshalb lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den Nährstoff Eiweiß zu wer­fen: Eiweiß ist weit mehr als nur ein Baustoff für Muskeln: Es hält uns leis­tungs­fähig, stärkt das Immun­sys­tem und sorgt dafür, dass im Kör­p­er unzäh­lige Prozesse rei­bungs­los ablaufen. Das Beste daran: Wir müssen uns nicht auf eine einzige Quelle ver­lassen. Je abwech­slungsre­ich­er wir unsere Eiweißliefer­an­ten wählen, desto bess­er ist es für unsere Gesund­heit – und für die Umwelt.

Wie viel Eiweiß brauchen wir eigentlich? 

Das Bun­deszen­trum für Ernährung (BZfE) betont, dass Erwach­sene im Durch­schnitt 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilo­gramm Kör­pergewicht pro Tag benöti­gen. Für ältere Men­schen (älter als 65 Jahre) steigt der Bedarf leicht an (auf 1,0g), weil die Muskel­masse im Alter natür­licher­weise abn­immt. Die gute Nachricht: Eine aus­ge­wo­gene Ernährung liefert meist ganz automa­tisch genug Eiweiß – auch ohne Pro­tein­pul­ver, Riegel oder spezielle „High-Protein“-Produkte, die derzeit so beliebt sind.

Mehr Abwech­slung – über die Woche verteilt

Eiweißver­sorgung bedeutet nicht, jeden Tag Fleisch oder Quark essen zu müssen. Viel wichtiger ist die Kom­bi­na­tion ver­schieden­er Eiweißquellen im Laufe der Woche. Pflan­zliche Lebens­mit­tel wie Lin­sen, Kichererb­sen, Bohnen oder Nüsse brin­gen wertvolle Pro­teine mit, die durch Getrei­de­pro­duk­te wie Vol­lko­rn­brot, Hafer­flock­en oder Reis ergänzt wer­den. So entste­ht ein aus­ge­wo­genes Aminosäure­spek­trum, das dem Kör­p­er alle essen­ziellen Bausteine liefert.

Hier­bei spielt die soge­nan­nte biol­o­gis­che Wer­tigkeit eine Rolle: Sie beschreibt, wie effizient der Kör­p­er das aufgenommene Eiweiß in kör­pereigenes Pro­tein umwan­deln kann. Während tierische Eiweißquellen wie Ei oder Milch­pro­duk­te eine hohe Wer­tigkeit besitzen, steigt die Wer­tigkeit pflan­zlich­er Pro­teine deut­lich, wenn man sie geschickt kom­biniert – zum Beispiel Bohnen mit Mais, Lin­sen mit Vol­lko­rn­reis oder Brot mit Hummus.

Genau deshalb emp­fiehlt es sich, über die Woche hin­weg gezielt auf Abwech­slung zu acht­en. Wer ein- bis zweimal in der Woche bewusst rein pflan­zlich isst, kann seinen Eiweißbe­darf prob­lem­los deck­en und gle­ichzeit­ig neue kuli­nar­ische Vielfalt ent­deck­en. Es muss eben nicht immer Fleisch sein – vielmehr eröffnet der Mix aus pflan­zlichen und tierischen Quellen die Möglichkeit, Gesund­heit, Genuss und Nach­haltigkeit miteinan­der zu verbinden.

Gut für uns – und für die Umwelt

Die Vorteile ein­er solchen Vielfalt sind nicht nur gesund­heitlich spür­bar. Ein­seit­ig auf rotes Fleisch zu set­zen, erhöht nach­weis­lich langfristig das Risiko für Herz-Kreis­lauf-Erkrankun­gen und belastet Umwelt und Ressourcen erhe­blich. Hülsen­früchte und andere pflan­zliche Eiweißquellen dage­gen punk­ten mit ein­er deut­lich besseren Klima­bi­lanz – sie benöti­gen weniger Wass­er, weniger Fläche und verur­sachen weniger Treibhausgase.

Schon kleine Schritte wirken: Ein veg­e­tarisch­er Tag in der Woche, der Aus­tausch von Fleisch durch Hülsen­früchte in der Lieblings­bolog­nese oder die bewusste Kom­bi­na­tion ver­schieden­er Pro­tein­träger machen den Unterschied.

Faz­it

Pro­teine neu denken bedeutet, Vielfalt zuzu­lassen. Wer über die Woche hin­weg unter­schiedliche Eiweißquellen ein­set­zt und pflan­zliche mit tierischen kom­biniert, ver­sorgt seinen Kör­p­er opti­mal – ohne dass jeden Tag Fleisch auf dem Teller liegen muss. So entste­ht eine Ernährung, die gesund, abwech­slungsre­ich und nach­haltig ist.

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